Michael Theis soll ab 1. Januar 2023 die Geschäftsführung der Kölner Stadtwerke übernehmen − ganz ohne Klüngel.

 

Nach Skandal und Klüngel-Vorwürfen hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Köln GmbH (SWK) im März 2022 eine neue Managementstruktur beschlossen (wir berichteten), nun steht fest, wer neben den drei nebenamtlichen Geschäftsführern hauptamtlich die Holding leiten soll: Der 58-jährige Michael Theis wird ab dem 1. Januar 2023 neuer Geschäftsführer. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.

Theis stammt aus dem Rheinland und hat an der Universität zu Köln Betriebswirtschaft studiert. Im Anschluss war er zunächst in der Wirtschaftsprüfung bei Pricewaterhouse Coopers, dann bei der früheren Readymix AG, als Finanzvorstand bei der Berliner Stadtreinigung sowie zuletzt als Partner beim Beratungsunternehmen Expense Reduction Analysts tätig.

Bislang werden die SWK von den drei Chefs der Stadtwerke-Töchter Rheinenergie (Andreas Feicht), Kölner Verkehrsbetriebe (Stefanie Haaks) und Netcologne (Timo von Lepel) geleitet. Die drei bleiben als nebenamtliche Geschäftsführer Teil der Konzernleitung.

Mit der Umstrukturierung der Führungsebene reagiert der Aufsichtsrat der Stadtwerke auf den als „Kölner Stadtwerke-Affäre“ bekannt gewordenen versuchten Deal von SPD, CDU und Grünen, die im Jahr 2018 lukrative und einflussreiche Posten städtischer Unternehmen unter sich aufteilen wollten. Als Geschäftsführer für die SWK sollte damals der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel eingesetzt werden, ohne dass ein Bewerbungsverfahren stattgefunden hätte (wir berichteten). 
Vor der Bestellung von Theis habe „die vom Aufsichtsrat eingesetzte Findungskommission den Auswahlprozess offen und zielgerichtet geführt und dem Aufsichtsrat einen überzeugenden Personalvorschlag vorgestellt“, heißt es nun in der Mitteilung der SWK.