• Strompreise im günstigen Feiertagsmodus
  • Regierung gibt Verkauf von Wintershall Dea frei
  • Nach Klimaurteil billigt Bundesrat geändertes Klimaschutzgesetz
  • Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum
  • Mehr Redispatch, aber weniger Kosten
  • Verkauf der MAN-Gasturbinen nach China: Jetzt redet MAN
  • Kommunalversorger EAM verlängert mit Chefs vorzeitig
  • Energieministerkonferenz in Kiel fordert bezahlbare Wärmewende
  • Vereinfachter Weg zum Netzanschluss
  • Schwaben heizen weniger
Enerige & Management > Stromnetz - Amprion eröffnet Dialog für Windader West
Quelle: Shutterstock
STROMNETZ:
Amprion eröffnet Dialog für Windader West
Mit der Windader West will Amprion bis zu 8.000 MW Offshore-Windleistung nach NRW bringen. Für die nötige Trasse an Land beginnt jetzt der Dialog mit den Anrainern.
 
Die Amprion Offshore GmbH steigt in die Planungen des Energiekorridors Windader West ein. Bis zu 8.000 MW Leistung aus Offshore-Windenergie soll die Stromverbindung direkt nach Nordrhein-Westfalen bringen und damit in Summe den Energiebedarf von acht Millionen Menschen decken. Damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht, sollen Windparks auf See im Jahr 2035 so viel Leistung bereitstellen wie etwa 50 große Kohlekraftwerke.

Besonders in den Lastzentren im Westen Deutschlands soll Offshore-Windenergie konventionelle Energieträger ersetzen. Dafür braucht es nicht nur neue Offshore-Windparks, sondern auch neue Leitungen, die sie mit dem Übertragungsnetz an Land verbinden – sogenannte Offshore-Netzanbindungssysteme. Das ist die Aufgabe der Windader West. Sie umfasst die vier Offshore-Netzanbindungssysteme NOR-15-1, 17-1, 19-1 und 21-1. Die Seekabel beginnen bei den Windparks in der Nordsee und führen gebündelt als Erdkabel von der Küste bis zu ihren Netzverknüpfungspunkten in der Metropolregion Rhein-Ruhr.

2032 sollen die ersten 2.000 MW Offshore-Leistung über eine Leitung der Windader West nach Nordrhein-Westfalen fließen. Die restlichen drei Leitungen mit jeweils gleicher Leistung sollen in den Jahren 2033, 2034 und 2036 in Betrieb gehen. „Damit leistet Amprion einen wesentlichen Teil zum effizienten und zügigen Umbau des Energiesystems, um große Mengen Windenergie nach Nordrhein-Westfalen zu bringen“, sagte Peter Barth, Geschäftsführer der Amprion Offshore.

Dialog mit der Öffentlichkeit beginnt

In dem frühen Planungsstadium der Windader West, in dem zunächst ein Trassenkorridor für den Verlauf der Erdkabel gesucht wird, möchte Amprion die Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit umfassend informieren. „Eine frühe Beteiligung aller Interessengruppen ist uns besonders wichtig“, betonte Linus Dahm, Projektsprecher für den nordrhein-westfälischen Teil des Projektes. So könnten wichtige Hinweise aufgenommen werden, die bei den Planungen helfen.
 
Ungefährer Verlauf der geplanten Gleichstromleitungen der "Windader West" - Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: Amprion

„Im Oktober werden wir öffentliche Informationsveranstaltungen anbieten, um über das Projekt und die Inhalte des ersten Genehmigungsschritts, das Raumordnungsverfahren, zu informieren“, ergänzte sein Kollege Stefan Sennekamp, zuständig für den niedersächsischen Teil. Den Auftakt zum Raumordnungsverfahren für die vier Offshore-Anschlüsse bilden die Antragskonferenzen der Bezirksregierung Düsseldorf (für NRW) beziehungsweise des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (für Niedersachsen) im September.

Erst im nächsten Jahr werden die Unterlagen für das Verfahren von Amprion eingereicht und eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch die Behörden durchgeführt. „Um das Projekt in Einklang mit Mensch, Natur und Umwelt zu bringen und Beeinträchtigungen vor Ort zu minimieren, werden die Systeme größtenteils parallel zueinander installiert“, so Eric Zieschang, Gesamtprojektleiter für die Windader West. Die Leitungen enden an den Umspannanlagen Niederrhein in Wesel (NOR-21-1), Kusenhorst zwischen Dorsten, Marl und Haltern (NOR-15-1), Rommerskirchen in Bergheim (NOR-17-1) und Oberzier (NOR-19-1).

In der Nähe des jeweiligen Netzverknüpfungspunktes wird eine Konverterstation benötigt, die den ankommenden Gleich- in Wechselstrom umwandelt und in das Stromnetz an Land einspeist. Aktuell werden mögliche Flächen für die Konverterstandorte rund um die Netzverknüpfungspunkte ermittelt. Amprion will die Standortsuche transparent gestalten und habe bereits mit den angrenzenden Kommunen Kontakt aufgenommen.

Informationen zur Windader West  stehen auf der Amprion-Webseite bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
+49 (0) 151 28207503
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 24.08.2023, 15:17 Uhr

Mehr zum Thema