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Enerige & Management > Elektrofahrzeuge - Deutschlandpremiere für vollautonomes Fahrzeug in Frankfurt
Bild: JiSIGN / Fotolia
ELEKTROFAHRZEUGE:
Deutschlandpremiere für vollautonomes Fahrzeug in Frankfurt
Erstmals ohne Operator an Bord befährt das Elektro-Shuttle „EASY“ das Areal der Stadtbahnzentralwerkstatt der Verkehrsgesellschaft Frankfurt/Main (VGF).
 
Ein wichtiger Meilenstein für den Einsatz autonomer Shuttles als bedarfsgerechte Ergänzung von Bus und Bahn ist in Frankfurt/Main gelungen. Das Shuttle Easy des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) hat vor wenigen Tagen seine erste Fahrt ganz ohne Operator an Bord auf dem Areal der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt absolviert. Easy (Electric Autonomous Shuttle for You) ist ein Pilotprojekt zum Test von autonomen Fahrzeugen und ihrer Nutzbarkeit für den öffentlichen Nahverkehr.

Nach aktueller Gesetzeslage ist für den Betrieb autonomer Shuttles ein Operator im Fahrzeug rechtlich vorgeschrieben. Dieser greift zum Beispiel ein, wenn ein Fahrzeug außerplanmäßig stoppt. Dank eines einmaligen technischen und betrieblichen Stufenkonzepts ist es den Projektpartnern jetzt gelungen, auf dem privaten Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt den Betrieb ohne Operator an Bord zu testen. Dies teilte die Verkehrsgesellschaft Frankfurt/Main (VGF) als Teil des RMV mit.

Fahrstunden mit Operator an Bord

Dafür überprüfte zunächst ein Gutachter Fahrzeug und Strecke in Bezug auf ihre technische Eignung. Auf dem Weg zum Betrieb ohne Operator musste das Shuttle in verschiedenen Betriebsstufen zunächst mehrere Hundert begleitete Übungsstunden absolvieren. Nun reicht es aus, wenn ein sogenannter Supervisor die Fahrt des Fahrzeugs aus der Ferne von einer Leitstelle aus überwacht.

„Wir sind deutschlandweit der einzige Verkehrsverbund, der ein autonomes Fahrzeug ohne Operator an Bord einsetzt“, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. „Ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse uns hier erwarten und wie Fahrgäste mit dem Shuttle interagieren“, fügte er hinzu. Das Shuttle solle irgendwann in Zukunft das Angebot von Bus und Bahn – bestenfalls als On-Demand-Angebot – ergänzen.
 
Das autonome Fahrzeug in der Straßenbahnzentralwerkstatt
Quelle: RMV

Eine Leitstelle überwacht die Sicherheit

Auf den Bildschirmen einer provisorisch eingerichteten Leitstelle können die Supervisoren die genaue Position des Fahrzeugs auf der Strecke verfolgen und das Shuttle von dort aus, falls notwendig, auch stoppen. Außerdem können sie das Fahrzeug und dessen Umgebung mithilfe mehrerer Kameras überwachen. So erfahren sie auch direkt den Grund, falls das Shuttle sich nicht wie erwartet verhält.

Neben der Bereitstellung und technischen Betreuung des autonomen Testfelds hat die VGF die Operatoren des Testfelds am Frankfurter Mainkai zu Supervisoren weitergebildet und stellt das Personal zur Verfügung. „Schon die gemeinsame Arbeit für den Einsatz des Shuttles am Frankfurter Mainufer hat uns begeistert“, sagte VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer im Rückblick auf das Jahr 2020.

Probefahrten für jedermann möglich

„Der sichere, vollständig fahrerlose Betrieb und die dazugehörige technische Beaufsichtigung in einer Leitwarte bilden die Basis für eine effektive und adressatengerechte Gestaltung des zukünftigen öffentlichen Nahverkehrs“, erläuterte Arwed Schmidt, Head of Technical Sales des Fahrzeugherstellers „EasyMile“. Wer das Shuttle persönlich „erfahren“ möchte, kann eine Probefahrt am 31.07. und 01.08. jeweils zwischen 9 und 15 Uhr gewinnen. Sie wird unter den Einsendern einer E-Mail an easy@rms-consult.de verlost, Einsendeschluss ist der 25. Juli.

Informationen über das Projekt EASY  stehen auf der Website bereit.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 20.07.2021, 11:30 Uhr

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