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Enerige & Management > Schweiz - Digitalisierung eröffnet Stadtwerken neue Geschäftsfelder
Bild: Fotolia.com, daboost
SCHWEIZ:
Digitalisierung eröffnet Stadtwerken neue Geschäftsfelder
Die Stadtwerkestudie 2020 von EY mit dem BDEW ergab, dass Digitalisierung in der Schweiz als große Chance für Synergien zu Kommunikation, Wärme und Wohnungswirtschaft angesehen wird.
 
 
Für 65 % der Energieversorger (EVU) in der Schweiz hat Digitalisierung eine besonders hohe Bedeutung. Das ergab die aktuelle Stadtwerkestudie durchgeführt vom Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). In der Schweiz wurden dafür 49 EVU befragt. Die Unternehmen haben hohe Erwartungen, wenn es um den Ausbau der Smart-Meter-Infrastruktur geht

Zunehmende Digitalisierung und branchenübergreifende Zusammenarbeit eröffnen demnach neue Geschäftsfelder. So sehen 80 % der Energieversorger großes Synergiepotenzial im Bereich Telekommunikation, 71 % in der Wohnungswirtschaft und 69 % in der Wärmeindustrie.

Damit habe sich laut Studie das Potenzial für Kooperationen aus Sicht der EVU noch einmal erhöht: 2019 sahen nur 50 % großes Synergiepotenzial in der Telekommunikation und 67 % in der Wohnungswirtschaft. Die Wärmeindustrie wurde damals nicht abgefragt. Insbesondere die Wohnungswirtschaft bietet aus Sicht der EVU noch viel Potenzial: 84 % sehen Chancen darin, neue Geschäftsfelder beispielsweise in den Bereichen Energielieferung (84 %), Energiedienstleistungen (80 %) und Smart Metering (80 %) zu erschließen.

Energiedienstleister für Wohnungen

Benjamin Teufel, Leiter des Energiesektors von EY in der Schweiz, sagte, die Energiewirtschaft habe bereits viele Überschneidungen mit anderen Branchen. „Auf der Suche nach aussichtsreichen neuen Geschäftsmodellen wird sie künftig noch stärker über den eigenen Tellerrand schauen“, prognostiziert er. Insbesondere die Wohnungswirtschaft biete sich als Kooperationspartner an, weil dezentrale und klimafreundliche Energielösungen immer wichtiger würden, erläuterte Teufel.

Künftig ergeben sich nach Ansicht von Teufel sogar noch mehr Möglichkeiten.„Die Smart Meter werden als Datendrehscheibe zu zahlreichen neuen Anwendungen, Produkten und Geschäftsmodellen führen.“ So seien unter anderem Kombitarife denkbar, die auch die Elektromobilität einbeziehen. Mietern könnte außerdem die genaue Abrechnung zum Monatsende angeboten werden.

Dementsprechend habe die Digitalisierung für 82 % der EVU in den kommenden zwei bis drei Jahren eine besonders hohe Bedeutung und ist damit das Top-Thema der Branche. 71 % wollen sich besonders dem Thema Smart Metering/Netze widmen, 69 % der Personalentwicklung.

Unter den digitalen Technologien hat Smart Metering für 84 % der Energieversorger die größte Relevanz, dicht gefolgt von Cybersecurity (82 %). 82 % der Unternehmen erwarten, dass sie im Bereich dezentrale Stromerzeugung als Plattformbetreiber auftreten können, 71 % im Bereich Smart Metering und 67 % im Bereich Elektromobilität.

Eine EY-Publikation zu Geschäftsfeldern aus Smart Metering für Stadtwerke  findet sich auf der Website.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Dienstag, 22.09.2020, 14:40 Uhr

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