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Enerige & Management > Wärme - Wärmepumpeneinsatz in 50 Prozent der Bestandsgebäude möglich
Quelle: Pixabay / PublicDomainPictures
WÄRME:
Wärmepumpeneinsatz in 50 Prozent der Bestandsgebäude möglich
Zum "Wärmepumpen-Boom" müsse nun eine "Wärmeschutz-Offensive" im Bestand hinzukommen, fordern Branchenvertreter.
 
Wenn ab 2024 jährlich 500.000 neue Wärmepumpen verbaut werden sollen – wie es die Bundesregierung plant – dann brauche es zunächst eine Offensive zur Förderung des Wärmeschutzes im Bestand, fordert der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) unter Berufung auf die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung (Ifeu, Heidelberg) und des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW, München), die im Auftrag des Verbandes erstellt wurde.

Wärmepumpen, so heißt es in der Studie, können ihre hohe Effizienz nur in gut gedämmten Gebäuden erzielen. Je schlechter der Wärmeschutz eines Gebäudes sei, desto ineffizienter laufe eine Wärmepumpe, solange die Wärmeübergabe-Flächen nicht verändert werde. Momentan aber seien nur etwa die Hälfte der Bestandsimmobilien so gedämmt, dass sich Wärmepumpen effizient ersetzen ließen. "Das sorglose Einbauen von Wärmepumpen in ungeeignete Gebäude zieht nicht nur hohe laufende Kosten nach sich, sondern überlastet auch die Stromerzeugung, die Stromnetze und damit die Umwelt", sagt Professor Andreas Holm, Institutsleiter des FIW.

"Wir haben als Verband den Wärmeschutz nie als Selbstzweck gesehen", kommentiert VDPM-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Riechers: "Die Wärmedämmung ist immer das Mittel zum Zweck. Mit Hilfe der Wärmedämmung werden Gebäude ‚Niedertemperatur-ready‘ und der Einsatz von Wärmepumpen wird sinnvoll."
 
Anteile der Gebäude, die Niedertemperatur-ready sind
Quelle: VDPM

Die Kombination von Wärmeschutz und Wärmepumpen trage aber nicht nur dazu bei, die elektrische Energie effektiver zu nutzen, sondern könne auch das Stromnetz entscheidend entlasten. So ließen sich mit der gleichen Netz- und Stromkapazität fünfmal mehr Wärmepumpen betreiben, wenn die Gebäude gedämmt und netzintegriert seien, heißt es in der Studie.

Eine "Wärmeschutz-Offensive" würde den Autoren zufolge 
  • Immobilienbesitzern ein wichtiges Signal geben, indem die hohe Bedeutung von Dämmmaßnahmen herausgestellt und kommuniziert wird und
  • den "Dreiklang aus Angebot erneuerbarer Energien, Anlagentechnik und Wärmedämmung" berücksichtigen und in konkrete Maßnahmen überleiten.
  • Da Wärmeschutz und Anlagentechnik zwei Seiten der gleichen Medaille seien, sollten sie über die "Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG)" auch gleich gefördert werden.
Die vollständige Studie "Wärmeschutz und Wärmepumpe – warum beides zusammengehört"  ist auf den Websites des VDPM, des Ifeu und des FIW abrufbar.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Montag, 20.03.2023, 14:48 Uhr

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