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Enerige & Management > Windkraft Onshore - Grünes Licht für 100 MW-Projekt im Lausitzer Braunkohle-Revier
Quelle: Pixabay / meineresterampe
WINDKRAFT ONSHORE:
Grünes Licht für 100 MW-Projekt im Lausitzer Braunkohle-Revier
Für einen Leag-Windpark liegt jetzt die immissionsrechtliche Genehmigung vor. Damit können die ersten 17 Turbinen bei Forst (Lausitz) errichtet werden.
 
Strom aus Windkraft statt Braunkohle soll künftig auf einer Tagebau-Rekultivierungsfläche von etwa 320 Hektar erzeugt werden. Die Fläche Forst-Briesnig II des ehemaligen Tagebaus Jänschwalde liegt in der Nähe der brandenburgischen Stadt Forst in der Lausitz. Für insgesamt 17 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 100 MW wurde die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) erteilt, wie die Leag (Lausitzer Energie AG) am 21. Juni mitteilte.

Das Projekt wird von der EP New Energies (EPNE) im Auftrag der Leag entwickelt und gebaut. „Das ist ein weiterer Meilenstein beim Umbau der Lausitz zu Deutschlands grünem Powerhouse“, sagte der Leag-Vorstandsvorsitzende Thorsten Kramer. Schritt für Schritt wolle das Unternehmen bis 2030 bis zu 7.000 MW und bis 2040 bis zu 14.000 MW Wind- und Solar-Stromerzeugungsanlagen ans Netz bringen. In Kombination mit Langzeit-Batteriespeichern und H2-ready-Gaskraftwerken oder reinen Wasserstoff-Kraftwerken solle der Strom grundlastfähig verfügbar werden, so Kramer.

Zweitgrößtes Windprojekt in Deutschland

Dieser Wandel werde in den nächsten Jahren mit der Inbetriebnahme der ersten Anlagen in Forst-Briesnig, auf dem Cottbuser Ostsee, in Bohrau, Dissen, Boxberg und an anderen Projektstandorten sichtbar werden. „Das ist die zweitgrößte Genehmigung, die in Deutschland bis dato für einen Onshore-Windpark erteilt wurde“, sagte Dominique Guillou, Geschäftsführer der EPNE.

Allein mit dem Windpark Forst-Briesnig II und dem angrenzenden Energiepark Bohrau, der sich im fortgeschrittenen Bebauungsplanverfahren befinde, ergäben sich mehr als 500 MW an erneuerbarer Leistung, erläuterte Guillou. Sie gehörten zum Vorhaben der Gigawatt-Factory der Leag. „Mit der Baugrund-Vorbereitung wollen wir in den nächsten Monaten beginnen“, kündigte er an.
 
Der 100 MW-Windpark Forst-Briesnig II entsteht innerhalb der kommenden zwei Jahre in der Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Jänschwalde
Quelle: Leag

Erster Strom soll 2025 fließen

Neben der erneuerbaren Energiegewinnung sollen die Rekultivierungsflächen der landwirtschaftlichen Nutzung dienen. Bürgermeisterin Simone Taubenek (parteilos) begrüßte das Vorhaben als Grundstein für neue Industrieansiedlungen im Strukturwandel: „Ein Windpark dieser Größenordnung in Kombination mit nachhaltigen Speicherkonzepten ist eine echte Perspektive für die Stadt Forst und Umgebung, weil dieses Grünstromangebot unsere Wirtschaftskraft stärkt, indem es neue Investoren und Unternehmen anzieht.“ Grüner Strom aus regionaler Erzeugung plus Zukunftsjobs und kommunale Steuereinnahmen seien für Forst ein klares Erfolgsmodell.

Die Inbetriebnahme des Windparks Forst-Briesnig II ist für 2025 geplant. Der Windpark soll dann mit 100 MW etwa 270 Millionen kWh Strom im Jahr einspeisen kann. Das entspricht rechnerisch dem Jahresstrombedarf von 77.000 Drei-Personen-Haushalten.
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Mittwoch, 21.06.2023, 16:33 Uhr

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