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Enerige & Management > F&E - Kleinvieh macht auch Mist
Quelle: Pixabay / Melanie
F&E:
Kleinvieh macht auch Mist
Mehrere Modell- und Demonstrationsvorhaben erproben die Biogaserzeugung auch für Betriebe mit kleinen Tierbeständen.
 
Mit insgesamt 7,1 Millionen Euro fördert das Landwirtschaftsministerium (BMEL) neue Konzepte zur Entwicklung von Klein-Biogasanlagen, zur Mobilisierung von Wirtschaftsdüngern und den Betrieb von Gemeinschaftsanlagen. Unterstützung erhalten im Rahmen des Förderaufrufs „Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Erhöhung des Anteils von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen“ unter anderem
  • die Entwicklung einer Containerbiogasanlage mit einer elektrischen Leistung von maximal 30 kW durch die Firma Staramag Stahl- und Maschinenbau GmbH Rahde mit einem wissenschaftlichen Partner. Eine modulare Bauweise, ein hoher Vorfertigungsgrad und die serielle Fertigung sollen niedrige Investitionskosten und damit den wirtschaftlichen Betrieb einer eigenen Biogasanlage auch für kleine Viehbetriebe ermöglichen.
  • ein Verbundvorhaben der Universität Hohenheim, die eine Güllekleinanlage für Betriebe mit einem Tierbestand ab circa 170 Großvieheinheiten entwickelt. Für geringe Investitions- und Betriebskosten soll hier die weitgehend digitalisierte Anlage und der kostengünstige und vollständig recycelbare Fermenter mit innovativer Wärmerückgewinnung sorgen, der in Holz-Sandwichbauweise errichtet wird.
  • die Errichtung von Gemeinschaftsanlagen zur Erschließung von Gülle- und Mistmengen kleiner Viehbetriebe durch die Reineering GmbH. Dabei sollen spezielle Fermentercontainer auf dem Landwirtschafsbetrieb befüllt und anschließend für die Biogaserzeugung an einen zentralen Standort transportiert werden. Die teilmobilen Boxenfermenter sollen im Wechselmodell betrieben werden und sowohl dem Substrattransport als auch der Fermentation dienen. Am Standort des Blockheizkraftwerkes sollen sie dann an das Gassystem angeschlossen und mit Impfschlamm beregnet werden, sodass die Gasproduktion zügig in Gang kommt. Das Betreibermodell soll auch geringe Mistmengen, zum Beispiel bei der Geflügelhaltung, für die Biogaserzeugung erschließen.
  • die Installation eines Ultraschall-Desintegrationsmoduls an einer Bestandsanlage und dessen Erprobung im Voll- und Teilstrom durch das Ingenieurbüro Buse und das Deutsche Biomasseforschungszentrum. Ziel ist es, die Substrateffizienz zu erhöhen und die Gesamtenergiebilanz der Biogasanlage zu optimieren, da insbesondere beim Einsatz von hohen Festmistmengen der Energiebedarf für Rührwerke, Pumpen und gegebenenfalls eine Gärrestnachbehandlung steigt.
  • die Errichtung einer Biomethananlage zur Vergärung von Pferde- und Geflügelmist sowie pflanzlichen Reststoffen mit Biomethanverflüssigung durch die Schockemöhle Bioenergie & Co. KG gemeinsam mit dem Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie. Die Partner planen eine optimierte Substratlogistik und ein speziell auf das Substrat zugeschnittenes Aufbereitungssystem mit optimaler Störstoffabtrennung zu entwickeln, sodass große Mengen an Pferdemist unterschiedlicher Standorte möglichst frisch und störstofffrei in der Anlage einsetzbar sind.
  • die Realisierung einer Biomethananlage für die Vergärung von Wirtschaftsdüngern mehrerer landwirtschaftlicher Tierhaltungsbetriebe durch die Bioenergy Concept GmbH gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Das erzeugte Biomethan soll vornehmlich für den Verkehrssektor bereitstehen. Die hierfür nötige Prozesswärme soll eine Pyrolyseanlage liefern. Die erzeugte Biokohle soll in der Tierfütterung und zur Stabilisierung der Prozessbiologie im Fermenter zum Einsatz kommen und so zur Aufwertung der Gärreste und zum Humusaufbau der landwirtschaftlichen Flächen beitragen.
Weitere Informationen zum Förderprogramm  stehen auf den Internetseiten des Landwirtschaftsministeriums bereit.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Donnerstag, 09.11.2023, 15:42 Uhr

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