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Enerige & Management > Stromnetz - Erster Abschnitt für Ultranet ist festgelegt
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
STROMNETZ:
Erster Abschnitt für Ultranet ist festgelegt
Die Bundesnetzagentur hat den Verlauf von 28 Kilometern der Stromleitung Ultranet im Abschnitt Punkt Ried (Hessen) bis Punkt Wallstadt (Baden-Württemberg) definiert.
 
Die Bundesnetzagentur hat das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt der geplanten Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) von Meerbusch-Osterath (NRW) nach Philippsburg (Baden-Württemberg) abgeschlossen. Die Entscheidung bezieht sich auf den Abschnitt vom im hessischen Biblis liegenden Punkt Ried bis zum Punkt Wallstadt, der sich auf Mannheimer Stadtgebiet in Baden-Württemberg befindet.

Für die neue Stromleitung steht damit der Leitungsverlauf für den ersten von insgesamt sieben Abschnitten fest (siehe Landkarte unten). Mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 29. Juni aktualisiere die Bundesnetzagentur die Netzausbauprognose zum Stand und den erwarteten Fortschritten ihrer Genehmigungsverfahren um 28 Kilometer genehmigte Leitungen, hieß es vonseiten der Behörde. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Amprion kann nun mit dem Bau der Leitung beginnen. Es handelt sich um die Umbeseilung einer bestehenden 380-kV-HGÜ-Leitung auf eine Übertragungsleistung von 2.000 MW.

Der Planfeststellungsbeschluss lässt sich vom 24. Juli bis 7. August in den von der Trasse betroffenen Gemeinden einsehen. Weitergehende Informationen werden in der Regionalpresse, im Amtsblatt der Bundesnetzagentur sowie auf deren Internetseite  bekannt gegeben. 

Amprion will im Oktober starten

„Wir sind froh, dass (...) wir neben dem Bau der Konverter auch in die Umsetzung des Leitungsbau-Projekts kommen“, kommentierte Hendrik Neumann, technischer Geschäftsführer bei Amprion. „Insgesamt braucht Deutschland mehr Tempo bei den Genehmigungsverfahren für neue Stromleitungen. Unsere Ausbauvorhaben wie Ultranet sind eine Voraussetzung dafür, dass wir als Gesellschaft unsere Klimaziele erreichen,“

Die Bauarbeiten sollen Anfang Oktober dieses Jahres beginnen. Vorab setzt Amprion nach eigenem Bekunden sein Dialogangebot vor Ort fort. Bei Bürgersprechstunden im September werde der ÜNB den Bauablauf erläutern. Zwischen Punkt Ried in Biblis und Punkt Bürstadt Ost nutze Ultranet über 9 Kilometer Länge eine bestehende 380-kV-Leitung für den Gleichstrom-Transport. Dafür werden an 18 Strommasten lediglich die Isolatoren ausgetauscht.

Nur vier Masten müssen in diesem Teilbereich neu gebaut werden, wobei Amprion gleichzeitig fünf Masten zurückbaut. Die zurückzubauenden Masten sind durchschnittlich 79 Meter hoch. Die neuen Masten an diesen Stellen werden circa 5 Meter höher.

Im südlich anschließenden Bereich zwischen Punkt Bürstadt Ost und Punkt Wallstadt wird Amprion auf 18,9 Kilometern Länge eine ältere 220-kV-Leitung zurückbauen und im selben Trassenraum die neue 380-kV-Gleichstromleitung errichten. Die neuen Masten sind dort mit durchschnittlich 58 Metern circa 20 Meter höher als die alten. Die Anzahl der Masten reduziere sich jedoch von 83 auf 54. 

Hintergrund Ultranet

Die im Bundesbedarfsplan als „Vorhaben 2“ bezeichnete und von den Vorhabenträgern unter dem Projektnamen „Ultranet“ geführte Stromleitung dient der Erhöhung der Übertragungskapazität vom windstarken Norden Deutschlands in das verbrauchsstarke Baden-Württemberg.

Amprion und der baden-württembergische ÜNB Transnet BW realisieren die insgesamt rund 340 Kilometer lange Stromleitung als Gemeinschaftsprojekt. Amprion plant und realisiert dabei die sechs nördlichen Abschnitte von Osterath bis zum Punkt Wallstadt, die Transnet BW ist für den Abschnitt vom Punkt Wallstadt bis zum Netzverknüpfungspunkt in Philippsburg zuständig. Alle Abschnitte werden von der Bundesnetzagentur planfestgestellt.
 
Trassenverlauf des ersten Abschnitts der Ultranet-Leitung
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken
Quelle: BNetzA
 

Susanne Harmsen
Redakteurin
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Donnerstag, 29.06.2023, 13:47 Uhr

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