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Energie & Management, Ausgabe 20, 2015

15. Oktober 201514 SMART METER Eine Vielzahl aufwändiger Pflichtaufgaben wartet auf Sie als örtlicher Verteilnetzbetreiber. Wir erledigen diese für Sie – zentralisiert und regulierungskonform. Wir sind ein Dienstleister, der den kompletten Netzmandanten betreuen kann: vom Lieferantenwechsel über die Bilanzierungsprozesse bis zur Netznutzungsabrechnung. Auf diese Weise werden in Ihrem Unternehmen wertvolle Ressourcen frei, Schnittstellen reduziert und Abläufe noch effizienter. Energiedatenmanagement mit SüdWestStrom Alle(s) schon da! Interessant?! Fon: +49 7071 157-4646 E-Mail: vertrieb@suedweststrom.de Foto:Fotolia(Phimak) E nergieversorger müssen in den nächsten Jahren tausende neuer Messgeräte installieren und in Betrieb nehmen. Mit den bisher praktizierten Abläufen beim Austausch der Ferraris-Zähler hat dies nicht mehr viel zu tun. „Im Gegensatz zu dem turnusmäßigen Standard-Roll- out von Ferraris-Zählern sind die An- forderungen, die an die Prozesse und das Gesamtsystem gestellt werden, deutlich höher und wesentlich komple- xer“, sagt Sven Wagner, der bei Bosch Software Innovations die Entwicklung des Programms verantwortet, das die Energieversorger bei der Planung und Durchführung des Rollout unterstützen soll. Einen ersten Praxistest hat der so ge- nannte Rollout Process Manager schon hinter sich, denn die ursprüngliche Software von Bosch wurde zusammen mit der Oldenburger EWE weiterentwi- ckelt und dort im Netz erprobt. Was ist bei der Installation elektro- nischer Messgeräte anders als bisher? Zum einen ist es die große Anzahl an Geräten, die installiert werden muss, zum anderen sind es die hohen Anfor- derungen an die sichere Kommunika- tion jedes einzelnen Gerätes. Geprüft werden muss deswegen bei jedem Ein- bau, mit welchem Kommunikations- mittel der Gerätestandort am besten zu erreichen ist. Wenn der Monteur den Einbauort wieder verlässt, muss nicht nur das Messgerät einwandfrei funktionieren, sondern auch dessen Daten fehlerfrei und sicher übertragen können – ein zweites Anfahren des In- stallationsortes wäre zu zeitaufwendig und zu teuer. Unterschiedliche Rollout- Pläne vergleichen Eine gute Vorbereitung und Planung des Rollout sind deswegen für Energie- versorger wichtig. Die Versorger legen dabei fest, welche Gerätegruppen mit welchem Kommunikationsmodul sie zunächst einbauen wollen und verglei- chen dann mit Hilfe der Software ver- schiedene Rollout-Pläne:Wie hoch sind die Anfahrtskosten für die Monteure und wie hoch sind die Hardwarekosten für die verschiedenen Einsatzgebiete und später die Auslesekosten? Ist es günstiger, sich bei der Einbaureihen- folge an den Eichfristen zu orientieren? Welches Personal mit welcher Quali- fikation steht für die Arbeit zur Ver- fügung, welche Fremdfirmen können oder müssen beteiligt werden? Diese Fragen beantwortet die Soft- ware in mehreren Optimierungsläu- fen. Dabei beschreibt sie nicht nur die Beschaffungs- und Montageaktivitäten für die nächste Woche, sondern kann auch eine Planung für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren durchführen. Bei Bedarf lassen sich laut Wagner auch Arbeiten vorziehen oder verschieben und dann die Kosten erneut kalkulie- ren. „So arbeitet man sich dann Stück für Stück an einen idealen Rollout-Plan heran. Der steht für zwei bis drei Jahre und wird dann praktisch ausgeführt.“ Verbunden ist der Rollout Process Ma- nager unter anderem mit der betriebs- wirtschaftlichen Software, etwa SAP, und dem Workforce-Management-Sys- tem. Eine Verbindung zu anderen Soft- wareprogrammen im Unternehmen sei kein Problem, betontWagner:„Wir sind voll in die Bestandssysteme integriert.“ Für eine problemlose Datenkommuni- kation auch zu anderen Programmen stattet der Hersteller seine Software mit unterschiedlichen Schnittstellen aus. Wie die Spinne im Ne󿿸 Aus den Datenbanken im EVU besorgt sich das System dann Informationen über mögliche Einbauorte (nach Ver- brauchsgrenzen und Adresse), über vorhandene beziehungsweise be- stellte Geräte und über die Kommu- nikationsverbindungen. Aus diesen Eingangsdaten und der damit im Roll- out Manager durchgeführten Optimie- rung entsteht ein kostenoptimierter Rollout-Plan. Dieser geht dann an das Workforce-Management-System. In dem findet eine Feinplanung der In- stallationsarbeit statt − wahlweise nach optimierten Routen oder nach Termi- nen und Mitarbeitern für die nächste Woche. „Wir sitzen in der Mitte wie die Spinne im Netz, sammeln die Daten und verteilen sie weiter“, beschreibt Wagner die Situation. Ein Workforce Management allein reicht seiner Einschätzung nach nicht aus, um den Massen-Rollout managen zu können. Denn so ein System weiß nicht um die Lagerbestände und die noch ausstehenden, aber bestellten Geräte, es hat keine Rückläufer und Fehlerquoten von neuen Messgeräten gespeichert und kennt auch nicht die Empfangsverhältnisse für Mobilfunk vor Ort. „Das sind alles Fragen, die ein Workforce-Managementsystem nicht beantworten kann. Und genau diese Lücke schließen wir“, betont Wagner. Erst die Verknüpfung mit Datenban- ken, in denen alle diese Werte schon gespeichert sind – für die Mobilfunk- verbindung kann man beispielsweise im Vorfeld Messkampagnen machen –, lässt dann eine Planung für einen tech- nisch und wirtschaftlich optimierten Rollout zu. Ziel ist es, die rund 85 Pro- zent der Rollout-Kosten, die in Geräten und Logistik stecken, zu senken. Getestet wird das Programm der- zeit bei EWE. Die Erfahrungen fließen dann in die Software-Version ein, die noch im letzten Quartal dieses Jahres auf dem Markt angeboten werden soll.  Die Komplexität im Griff Smart Meter zu installieren, erfordert beimVersorger komplexe Abläufe. Eine Software soll helfen, diese zu beherrschen. VON ARMIN MÜLLER Zweifel am Zeitplan Österreichische Stromnetzbetreiber beschaffen digitale Stromzähler. Ob es ihnen gelingt, bis Ende 2017 min- destens 70 Prozent der Kunden mit solchen Geräten auszustatten, ist aber fraglich. VON KLAUS FISCHER D ie Wiener Netze haben die „finale Phase“ der Einfüh- rung digitaler Stromzähler eingeleitet. Laut Peter Deschkan, Leiter der Abteilung Metering, läuft derzeit die Ausschreibung für die Funktion des Lead- und Techno- logiepartners (LuT). Dieser soll ein Smart-Metering-Gesamtsystem für Strom, Gas und Fernwärme liefern und schrittweise in den Re- gelbetrieb durch die Wiener Netze überführen. Insgesamt werden rund 1,5 Mio. Stromzähler sowie 700 000 Erdgas- und 50 000 Fern- wärmezähler benötigt. Der vom Wirtschaftsministerium per Ver- ordnung festgelegte Zeitplan für den Rollout der Smart Meter für Strom ist Deschkan zufolge aller- dings kaum einzuhalten. Und das gelte nicht nur für die Wiener Net- ze, sondern für die meisten öster- reichischen Netzbetreiber. Der Plan sieht vor, bis Ende 2017 mindestens 70 Prozent der Stromkunden mit den digitalen Stromzählern aus- zustatten, bis Ende 2019 sollen es mindestens 95 Prozent sein. Nach Deschkans Ansicht unter- schätzen die Systemanbieter oft- mals die Herausforderung, ihre Gerätschaften in der Praxis zum reibungslosen Funktionieren zu bringen. Die Wiener Netze hätten sich fünf Jahre lang gründlich auf den Rollout der Smart Meter vor- bereitet, mehrere Pilotversuche mit insgesamt fast 18 000 Kunden inklusive: „Dabei sind wir immer wieder auf technische Probleme gestoßen, mit denen niemand ge- rechnet hatte.“ Und als der österrei- chische Netzbetreiber mit den weit- aus meisten Kundenanlagen müsse sein Unternehmen „sichergehen, dass wirklich alles funktioniert“. Linz Strom optimistisch Der Vorstand der Energiemarkt- regulierungsbehörde E-Control Austria, Martin Graf, zeigte sich gegenüber E&M powernews mit dem aktuellen Stand der Smart- Metering-Einführung in Österreich grundsätzlich zufrieden. Seinem Eindruck nach bemühen sich alle Netzbetreiber, die rechtlichen Vor- gaben zu erfüllen und sind dabei „recht gut unterwegs“. Die meisten hätten mit den Ausschreibungen für die digitalen Zähler begonnen. Die Salzburg Netz GmbH, die Inns- brucker Kommunalbetriebe, die Tinetz-Stromnetz Tirol AG und die Vorarlberger Energienetze GmbH hätten sich dazu entschlossen, die von ihnen benötigten rund 1,2 Mio. Smart Meter gemeinsam zu beschaffen: „Solche Kooperatio- nen sind sinnvoll, weil die Beschaf- fung effizienter erfolgen kann. Das kommt letztlich den Kunden zu- gute.“ Ob sich der Zeitplan für 2017 und 2019 einhalten lasse, „werden wir sehen“, gab sich Graf pragma- tisch. Jedenfalls einzuhalten sei die Vorgabe der Europäischen Union, bis Ende 2020 mindestens 80 Pro- zent der Stromkunden mit Smart Metern auszustatten. Aus dem Umkreis desWirtschafts- ministeriums wurde E&M folgen- des Szenario kolportiert: Angesichts der noch laufenden Ausschreibun- gen bei den meisten Netzbetreibern sei nicht vor dem Frühjahr 2016 mit dem Beginn des Rollouts zu rech- nen. Bis dieser in Schwung kom- me, dauere es mehrere Monate, realistischerweise bis etwa Anfang 2017. Damit lasse sich das 70-Pro- zent-Ziel für dieses Jahr sicher nicht mehr erfüllen, womit auch die Vor- gabe für 2019 hinfällig sei. Zuversichtlich, das 70-Prozent- Ziel für 2017 zu erreichen, zeigte sich indessen Kurt Schlager, der Leiter der Abteilung Zähl- und Messwesen der Linz Strom. Sein Unternehmen führt den Rollout für die Schwesterfirma Linz Strom Netz durch und hat damit bereits im Jahr 2008 begonnen – lange be- vor rechtliche Verpflichtungen be- standen. Insgesamt müssen etwa 270 000 Smart Meter installiert wer- den, der derzeitige Stand liegt bei rund 138 000.  Bild:Fotolia.com,galaxy67 Fon: +497071157-4646 700000 Erdgas- und 50000 Fern- mit insgesamt fast 18000 Kunden 270000 Smart Meter installiert wer- rund 138000. 

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